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Bilder statt Worte

21/01/2022

In den vergangenen Wochen erreichte uns eine Bitte um Förderhilfe für eine besonders willensstarke junge Schülerin. Sie leidet an einer sehr seltenen Stoffwechselerkrankung, die mit einer globalen Entwicklungsstörung, einer geistigen sowie einer körperlichen Behinderung einhergeht. Aufgrund ihres geschwächten Rumpfbereiches hat die kleine Kämpferin erst spät gelernt, ihren Kopf selbst zu halten und sich hinzusetzen. Dank einer Hüft-OP Ende letzten Jahres konnte sie einen erneuten gesundheitlichen Rückschlag überwinden und die Fähigkeit zu laufen weiterhin erhalten.

Alternative Kommunikationshilfe sichert Austausch und Begegnung im Schulalltag

Die nächste Herausforderung, der sie sich nun tapfer stellen möchte, betrifft die Kommunikation in ihrem Schulalltag. Sie liebt es, sich mitzuteilen – braucht jedoch aufgrund der fehlenden Entwicklung einer Verbalsprache Hilfe in Form einer alternativen Kommunikationsmethode. Da Gebärden wegen ihrer mangelnden Feinmotorik nicht in Frage kommen, entschied sich die Familie schon früh für ein Kommunikationssystem mithilfe von Bildkarten – das Picture Exchange Communication System (PECS). Die Anwendung dieses speziellen Systems bedarf allerdings einer professionellen Begleitung und der individuellen Entwicklung eines Lernkonzeptes für das häusliche und schulische Umfeld des Kindes.

Handlungskompetenzen und Inklusion zu stärken ist uns ein großes Anliegen, deshalb übernimmt Aktion Hilfe für Kinder e. V. einen Teil der anfallenden Kosten für diese Kommunikationsmethode.

Über PECS:

Das Picture Exchange Communication System (PECS), bei dem zur Anbahnung von Kommunikation Bildkarten zum Einsatz kommen, wird weltweit von Schüler*innen aller Altersgruppen mit unterschiedlichen Einschränkungen im kognitiven, physischen und kommunikativen Bereich genutzt und hat sich als hilfreiche alternative Kommunikationsmethode bewährt. Viele Betroffene erleben durch den Einsatz der PECS-Methode erstmals den Nutzeffekt von Kommunikation als Mittel des Austausches mit anderen.

Die Etablierung verläuft über sechs Phasen. Sie beginnt damit, den/die Schüler/-in anzuleiten, einem „Kommunikationspartner“ ein einzelnes Bild eines gewünschten Gegenstands oder einer Aktion zu überreichen. Dieser Anfrage wird vonseiten des Gegenübers sofort nachgekommen. Im weiteren Verlauf lehrt die Methode die Unterscheidung von Bildern und die Fähigkeit, diese zu Sätzen zusammenzufügen. In den weiter fortgeschrittenen Phasen lernen die Teilnehmer*innen, Attribute zu verwenden, Fragen zu beantworten und Kommentare abzugeben.

Mehr Informationen unter: www.pecs-germany.com

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